Die Standortkampagne „Industrie – Zukunft in Lippe“ will Gutes tun für Gemeinschaftseinrichtungen. Unter dem Motto „Wünsch dir was“ haben sich im Sommer lippische Schulen, Kindergärten und Vereine im Rahmen eines Wettbewerbes um die Erfüllung eines dringenden Wunsches beworben. Einzige Bedingung: die Bewerbung musste originell sein, Geldwünsche waren tabu. Bis zum Stichtag gingen beim Kampagnenbüro in der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) insgesamt 13 Bewerbungen ein, von Holzspielhäusern und Kletterkarussells für Kitas, einer Werkbank für MINT-Kurse, Pausenbänke und Beete für einen Schulhof bis hin zur Erneuerung einer Reithalle.
Die Jury (Michael Brune/Dekora Design, Volker Scheffels/Eifler Kunststoff-Technik, Diana Schuhmacher/house of pet design, Ralf Freitag/Lippische Landeszeitung, und Andreas Henkel/IHK) hat sich letztendlich für das Detmolder Gymnasium Leopoldinum entschieden, das sich einen so genannten „Escape“-Raum wünscht. Dabei soll ein Raum so eingerichtet werden, dass man nur mit Hilfe intelligenter Lösungsstrategien daraus entkommen (= escape) kann.
Diana Schuhmacher, die für die Standortkampagne die Projektgruppe „Aktiv und Engagiert“ leitet, ist von der Kreativität der Bewerber begeistert. „Wir haben Videos erhalten, Bilder, bemalte Tapeten, ein selbst gebasteltes Holzklettergerüst und sogar eine Miniatur-Werkbank. Am liebsten würden wir alles erfüllen.“ Schuhmacher ist aber zuversichtlich, dass mit Hilfe von lippischen Unternehmen mehr als nur ein Wunsch umgesetzt werden kann. Erste Gespräche mit Firmen sind bereits geführt worden.
„Die Bewerbungen zeigen auch, wie groß der Bedarf in Schulen, Kitas und Vereinen ist“, resümiert Andreas Henkel. Der IHK-Geschäftsführer koordiniert sämtliche Kampagnen-Aktivitäten – und wundert sich ein wenig. „Wenn lippische Grundschulen uns Fotos von maroden Pausen- und Klassenräumen schicken, sollte sich darum eigentlich die öffentliche Hand kümmern.“ Unter dem Dach der Standortkampagne soll jetzt vorrangig der „Escape-Raum“ für das Leopoldinum umgesetzt werden. Bis allerdings das erste Spiel-Team seine „Flucht“ nach draußen antritt, bleibt noch viel Arbeit. Der künftige Rätselraum ist heute noch eine „Rumpelkammer“, in der ein Waschbecken abmontiert, Leitungen verlegt und eine Zwischenwand gezogen werden müssen. Bevor es losgeht, müssen auch noch einige Gespräche geführt werden, zum Beispiel zwischen Wirtschaft, Schule und der Stadt Detmold als Schulträger. Bei der Umsetzung helfen will Maren Lampe, Geschäftsführerin der Detmolder Elektro-Lampe GmbH. „Das ist ein richtig tolles Projekt für unsere Auszubildenden“, zeigt sich die IHK-Vize-Präsidentin begeistert – und setzt auf weitere Mitstreiter aus den Unternehmen.
Richtig ins Zeug legen wollen sich auch die ideengebenden Lehrerinnen Anja Schalow, Daniela Welsch und Coralie Lombard sowie die Schüler/innen Charline Schreiber, Sina Kaminski und Tim Hostert. Wenn´s gut geht, soll das Projekt bis zum nächsten Schuljahresbeginn umgesetzt sein.