Dass Bilder einen Prozess besser erklären, als ein Buch oder Fachwörter, erleben lippische Auszubildende bei „Sehen, staunen, fühlen – was ist Industrie?“ immer wieder. Das seit drei Jahren bestehende Projekt „Sehen, staunen, fühlen – was ist Industrie?“ richtet sich an Grundschulen im Kreis Lippe. In einer Doppel-Unterrichtsstunde wird Viertklässlern die Industrie durch Produkte lippischer Firmen nahegebracht. Dabei lautet die Devise: „Ihr dürft alles anfassen und ausprobieren, aber nichts kaputt machen.“
Um die Azubis auf ihre künftige „Lehrerrolle“ vorzubereiten, wurden sie in einem Workshop bei der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) geschult. An dieser Veranstaltung nahmen 20 Auszubildende aus 10 lippischen Unternehmen teil. In der Simulation einer Schulstunde mit den zwei bereits erfahrenen „Lehrern“ Felix Baumann und Maximilian Maaßen von Schomburg bekamen die jungen Leute praktische Tipps und Tricks mit auf den Weg. Durch eine Musterpräsentation zeigten sie auf, wie man Kinder mithilfe von Bildern und mitgebrachten Produktbespielen 90 Minuten begeistern und motivieren kann.
Wie man bei Kindern Aufmerksamkeit und Vertrauen erzeugt, machte Heike Kreienmeier deutlich. Sie ist Koordinatorin beim Netzwerk Wirtschaft-Schule im Lippischen Südosten und von der ersten Stunde bei dem Schulprojekt dabei. „Baut eine Beziehung zu den Kindern auf, z. B. mit einer Frage wie „Seid ihr schon neugierig? Lobt sie für gute Antworten und vermeidet Fachjargon“, riet sie den Teilnehmern. Wenn es um Betriebsgrößen gehe, könne kein Kind mit Flächenangaben in Hektar etwas anfangen. „Dass aber ein Hektar so viel ist wie ein Fußballfeld – das verstehen sie.“
Trägerin des Projektes ist die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Bis heute wurden über 1.200 Grundschulkinder aus 20 Schulen mit Hilfe von über 50 Auszubildenden aus 14 Unternehmen erreicht.
Fotos: IHK